Alle Menschen können seelisch erkranken, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem sozialen Umfeld, ihrer Biographie, ihrem Beruf, ihrem gesellschaftlichen Status, ihrem Besitz oder ihrer Herkunft. Wir können sehr jung erkranken und auch noch im hohen Alter. Ab dem 11. Lebensjahr nehmen die psychischen Erkrankungen allerdings spürbar zu, und sie können sehr vielfältig sein.
Die häufigste seelische Erkrankung bei Erwachsenen ist die Depression, an der (laut den Zahlen der Krankenkassen) rund jeder Fünfte im Laufe seines Lebens mindestens einmal erkrankt. Hinzu kommen weitere Krankheitsbilder wie bspw. bipolare Erkrankungen (manisch-depressive Störung), wahnhafte Erkrankungen (Schizophrenie), Ess- und Persönlichkeitsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen und Angst- und Zwangsstörungen.
Bei Kindern und Jugendlichen finden sich im Grundschulalter häufig Aufmerksamkeitsdefizit sowie Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Sie gehören zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. ADHS äußert sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation. Manchmal kommen zusätzlich starke körperliche Unruhe und Hyperaktivität hinzu.
Relativ häufig sind auch z. B. Störungen des Sozialverhaltens, Autismus, Zwangserkrankungen und Traumata. Jugendliche sind im Durchschnitt häufiger von so genannten internalisierenden Erkrankungen betroffen. Dazu zählen Depressionen, Angststörungen und Essstörungen. Auch traumatisierte Jugendliche und Patienten mit emotionaler Instabilität werden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt, wohingegen psychotische PatientInnen eher selten sind.
Von welcher seelischen Erkrankung wir auch immer betroffen sind: Es ist wichtig, sie möglichst früh in den Blick zu nehmen und sich schnell professionelle Hilfe zu holen. So zügig und konsequent wie wir uns um ein gebrochenes Bein kümmern, sollten wir auch unserer Seele Hilfe zuteil werden lassen. In dieser Verantwortung zu sein, heißt „SEELENschlau“ zu sein, und Hilfe gibt es!